... ein Dorf packt an
Ein zum Abbruch freigegebenes historisches Bauernhaus aus Flettmar wird zum Dorfgemeinschaftshaus Bockelskamp/Flackenhorst - die Entstehungsgeschichte
1978 fiel die Gastwirtschaft in Bockelskamp einem Brand zum Ofper. Dabei wurde auch der Raum für die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft zerstört. Seitdem diente das in Eigenleistung umgebaute alte Schulgebäude als Ersatzveranstaltungsort. Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten war diese Lösung aber nur ein Notbehelf. Der Eintritt in die Dorferneuerung hat den dringenden Wunsch nach einem eigenen Dorfgemeinschaftshaus für Vereinstätigkeiten und private Veranstaltungen wieder wachgerufen. Ein eigenes Haus für die Dorfgemeinschaft soll laut Satzung des 1996 gegründeten "Fördervereins Dorfgemeinschaftshaus Bockelskamp-Flackenhorst e.V." dazu dienen, gemeinsammit den Vereinen und Interessengruppen im Dorf das dörfliche Gemeinschaftsleben, die Kultur- und Heimatpflege zu fördern und sich um die Erhaltung und Pflege des Ortsbildes und des dörflichen Charakters zu bemühen.
Ein im benachbarten Flettmar zum Abbruch freigegebenes Vierständerfachwerkhaus aus dem Jahre 1759 wurde erworben, durch die Dorfgemeinschaft an seinem ursprünglichen Standort abgetragen und nach Bockelskamp gebracht. Auf dem dafür ausgesuchten Platz wurden die Einzelteile zusammengesetzt und das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus wieder aufgebaut.
Es wurde mit umfangreichen umwelttechnischen Maßnahmen ausgestattet (u.a. innovative Innenwanddämmungssysteme, Regenwassersammelanlage für den Bedarf an Brauchwasser), was die Bundesstiftung Umwelt begleitete und förderte.
Am Umbau waren 80 aktive Männer, Frauen, Jugendliche und Senioren aus der Dorfgemeinschaft Bockelskamp-Flackenhorst kontinuierlich beteiligt. Getragen wurde das Projekt von der gesamten Dorfgemeinschaft. Der Abbau und Wiederaufbau wurde von den Helfer/innen innerhalb von vier Jahren in 24.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden an den Wochenenden bewerkstelligt, so dass im Jahre 2000 das Dorfgemeinschaftshaus feierlich eingeweiht werden konnte. Die Maßnahme war Teil des EXPO Vorhabens "Dorf 2000", an dem sich die Gemeinde Wienhausen beteiligte. Der Leitsatz lautete "Wasserkreislauf und regenerative Energien im Verbund - ökologische Siedlungsentwicklung aktiv gestalten!"
Das für das Gebiet der Südheide typische Hallenhaus ergänzt zudem in herausragender Weise das Bild des alten Dorfkerns und bildet zugleich das Bindeglied zu dem unmittelbar angrenzenden Neubaugebiet.